István Árkossy Grafiker und Kunstmaler. Geboren 1943 in Clausenburg. Er lebt in Budapest. 

 

Er ist Mitglied des:

  • Landesverbandes der Ungarischen schöpfenden Künstlern
  • Landesverbandes der Ungarischen bildenden Künstler und Kunstgewerbler
  • Verbandes der Ungarischen Grafiker
  • Gesellschafts der Ungarischen Maler
  • Ungarische Schriftstellerverband
  • Miklós Barabás Verband

ECKE GALERIE AUGSBURG - “FANTASTEREIEN”
István Árkossy in der „Ecke”
 
Das künstlerische Schaffen des Ungarn István Árkossy (geb 1943) über einen Zeitraum von drei Jahrzehnten zeigt Ecke-Galerist Gottfried Schröder in seiner derzeitigen Ausstellung. Das besondere auf Árkossys Arbeiten ist eine thematische Vielfalt, die die Mischtechniken wie seine Tusche- oder Bleischtiftzeichnungen bestimmt.
Der Künstler hat allen Dinglichkeiten, die ihm in dieser Welt bemerkenswert erscheinen, einen Platz auf seinen Blattern eingeraumt. Man erkennt darin auch Miniaturen architektonischer Besonderheiten, und mit sozusagen schlafwandlerischer Sicherheit vernetzt er Linien und Arabesken zu kleinen Bildern in Bild,findet den besten Platz für seine gemalte Fantastereien oder geometrische Orte wie den Kreis, die Paralelle, Raute, Rechteck und Quadrat. Árkossys malerische Sichtweise entspricht in der Literatur der Lyrik; seine Bilder insbesondere die farbigen, sind eine poetische Schilderung dieser Welt.
Auch wenn das, was Árkossy über die Malerei und Zeichnungmitteilt, abstrakt und auf den ersten Blick ungeordnet wirken mag, heisst sein Wunsch für diese Welt doch ein „Gleichgewicht” , wie eines seiner Bilder getitelt ist.
 
(sysch) Augsburger Allgemeine, 2006, XI.
 

INTER ART-GALERIE, STUTTGART, 2010
 
/.../ István Árkossy zeigt in dieser Ausstellung sowohl Zeichnungen als auch abstrakte Malerei, in die jedoch grafische Elemente nahezu als gleichberechtigte Partner integriert worden sind. Die Zeichnungen stammen zum Teil auch aus den zurüchliegenden rund 20 Jahren und entstanden noch während der Zeit des Ceausescu-Regimes, als der Künstler tage- und wochenlang auf die Herausgabe seines Passes warten musste, damit er eine Reise ins Ausland antreten konnte. In diesen Blättern erscheinen verschlüsselte Gedanken und Aussagen, die er seinerzeit offen nich artikulieren durfte. Deshalb werden sie von einer surrealen Formensprache beherrscht. István Árkossy sprach von der Darstellung einer „Überrealität”. Das gilt selbstredend auch für seine Malerei. Basierend auf einer Phase, in der er seine Gemälde konsequent abstrakt gestaltete ist der Künstler in neuerer Zeit zur Verknüpfung mit surrealen Stilmitteln übergegangen.
Prinzipiell ist die Linie das tragende Prinzip für die Entstehung des Gesamtwerks von István Árkossy geblieben. „Mir ist die Linie ausserordentlich wichtig”, erklärte er mir im Vorgespräch. Zu seinen hier gezeigten abstrakt erscheinenden, gleichfalls aber auch deutlich von surrealen Gestaltungselementen getragenen Gemälden sagte Árkossy: „Wenn man die Farbe herausnimmt, bleibt immer die Linie bestehen.” Wir sehen an diesen Werken des Malers, der heute die ungarische Staatsangehörigkeit besitzt, dass er mit Farben ungemein sensibel und verhalten umgeht. Das lebendige und variantenreiche Formenspiel in seinen Bildern überdeckte der Künstler mit einem zarten Farbenhauch, der wie ein durchsichtiger Vorhang wirkt. Diese Farben drängen sich nicht in den Vordergrund, sie provozieren nicht, sie wirken ausgegliechen ruhevoll gegenüber den durchaus auch bizarren Formen, die aus offenbarer Lust an deren emotionaler, heftig bewegter Schöpfung gewachsen sind. Sie sind mit äusserster Akkuratesse Geschaffen worden und schweben leicht und schwerelos im Raum. Doch auch aus der Fülle der zum Teil nur winzig klein gestalteten Chiffren und Zeichen erscheinen bei genauerem Hinsehen schemenhaft noch Assoziationen an die menschliche Fugur. Renate Mildner-Müller meinte kommentierend zu diesen Werken: „Der Betrachter kann sich geradezu genüsslich mit den Bildern beschäftigen.”
Eine nachdenklich stimmende Arbeit ist „Der Diktator”. István Árkossy vermittelt dem Betrachter in einer hintergründigen, fast schon satirischen Darstellung, dass der Diktator überall seine Augen hat, überall alles mithört und überhaupt ständig das Individuum unter Kontrolle halten will. Solche verschlüsselten Botschaften vermag nur ein Künstler zu artikulieren, der viele Jahre seines Lebens unter einem erbarmungslos menschenverachtenden, kaum einen unkontrollierten Freiraum erlaubenden Regime leben und leiden musste. Aber wahrscheinlich hat er überhaupt nur überleben können, weil er die Möglichkeit hatte, seine innersten Gedanken, seine Visionen, seine Träume in verschlüsselten Bildern darzustellen, Bildern, in denen jedes Zeichen einem Code glich, den nur er selbst öffnen und lesbar machen kann. Nach einer Ausstellung in Augsburg schrieb die dort erscheinende Tageszeitung „Augsburger Allgemeine” unter anderem: „Árkossys malerische Sichtweise entspricht in der Literatur der Lyrik. Seine Bilder, insbesondere die farbigen, sind eine poetische Schilderung dieser Welt.” Un ein ungarischer Dichter, namens Aladár Lászlóffy schrieb über die Arbeiten des Malers: „Árkossys grosse beobachtungsgabe dient der sensiblen Beschreibung und Darstellung seines eigenen Wertessystems, seiner früh entwickelten Geistigkeit, seines Humanismus. Seine Sichtweise ist am nächsten mit der reichen Bildersprache der Lyrik verwandt, deren luftleichte Freiheiten sich er auch bedient”
Zum Abschluss meiner Betrachtungen zu den Werken von Renate Mildner-Müller und István Árkossy zitiere ich noch Wolfgang Hildesheimer, der in seinem Buch „Schule des Sehens”, erschienen im Jahr 1996, unter anderem schrieb: „Es liegt im Wesen der Kunst, das ihre Botschaft nicht jedem verständlich ist, die Sicht auf das Kunstwerk will erarbeitet sein.”.
 
Rudolf Wesner
Kunsthistoriker
 

"... Árkossys grosse Beobachtungsgabe dient der sensiblen Beschreibung und Darstellung seines eigenen Wertesystems, seiner früh entwickelten Geistigkeit, seines Humanismus. Seine Sichtweise ist am nachsten mit der reichen Bilderschprache der Lyrik verwandt, deren luftleichte Freiheiten sich er auch bedient. Dadurch gelingt es ihm, dem Betrachter seiner werke den verwunderten Blick auf die Dinge der Welt aufzuzeigen, die Möglichkeiten des Daseins und des Untergangs darzustellen, was für Traumer und Dichter gleichermassen eine wohltuende Charakteristik ist..."

 

Aladár Lászlóffy
Dichter

 


"... Der schöpferische Künstler speichert all das wahrhaft Erlebte tief in sich, auf das er dann wahrend der künstlerischen Arbeit zugreift und das neubewertet. Dadurch entsteht eine neue Synthesis, eine neue interpretation. Der Künstler erschafft eine eigene, innere Welt. Ein komplett neues, abstraktes Universum tut sich gleichermassen auf seinem Bildern, Zeichnungen, Kupfertischen auf, die sich dann mit dem tiefen Erlebnis der kosmischen Betrachtung der universellen Neugier paart..."
 
Hilda Horváth
Kunsthistorikerin